Wolfram Würzburger - Ausstellung "Spektrum" Galerie Artinnovation, Innsbruck, 20.4. bis 23.5.2018
Gedanken zur Ausstellung Spektrum
Diese Werkschau umfasst rein abstrakte sowie konkrete Malerei, darüberhinaus Zeichnungen und Objekte. Landschaftsmalerei, wie Bergpanoramen („Nordkette“), das Meer („Lachtara-Sehnsucht“ oder „Eleftheria-Freiheit“), aber auch Bilder wie das „Trumm Speck“ sind Teil der ausgestellten figurativen Arbeiten. Wort-Spiele sollten in der mitunter allzu ernsten theoretischen Auseinandersetzung mit Kunst ja noch erlaubt sein. Im Tirolerischen wird das „k“ im Wort Spektrum wie ein „ck“ ausgesprochen, manchmal auch geschrieben und das „m“ wie ein verstärkter Doppellaut betont. Also liegt das Trumm Speck auf der Hand, oder auf dem Brettl bzw. Papierl. Der Maler Wolfram Würzburger nimmt eben nicht immer alles ganz so ernst; seine Malerei aber schon. Das englische Wort „speck“ heißt übersetzt übrigends „Fleck“ oder „Klecks“. Daher sieht man in dieser Ausstellung auch abstrakte Arbeiten mit Klecks, gemeint sind Bilder mit Neonfarben unter einer Schicht geschütteter Silberfarbe.
Spektrum bedeutet in dieser Ausstellung tatsächlich aber nicht nur Vielfalt. Spektrum ist hier vorallem als Naturerscheinung gemeint, als physikalische Grundvoraussetzung des Sehens, als Bandbreite des für das menschliche Auge wahrnehmbaren Lichts. Ohne Licht keine Farben. So trägt eine Serie abstrakter Bilder auch den Titel Spektrum. Diesen Arbeiten liegt ein geometrischer Bildaufbau zugrunde. Erst das Übermalen der Spektralfarben mit weiss oder grau bzw. schwarz relativiert das Farbspektrum. Weiss als Ausgangspunkt der Farbvielfalt und Schwarz als Summe aller Farben, als das andere Extrem auf der Skala von hell und dunkel. Eine weitere Gruppe abstrakter Ölbilder ist informelle Malerei. Diese Bilder sind vielschichtig, voller Strukturen, das Gestische und Aufgewühlte ist im Ergebnis beruhigt, das Aufgerissene geglättet, das Bunte in den Grauzonen zwischen schwarz und weiß gefasst. Vieles bleibt vage, das Gesamte erscheint hingegen ausgewogen.
Weitere Mosaiksteine der Ausstellung sind Bleistift-Zeichnungen in einer außergewöhnlichen Technik. Das aktuellste Werk aus der Serie „Moonshine“ (fig.: „Fauler Zauber“), heißt „der Bote“, nicht zuletzt eine Referenz an die lateinische Bedeutung des Begriffs Spectrum: „Bild, Vorstellung, Erscheinung, auch Gespenst“ !
© Wolfram Würzburger, Text und Bilder